Die
Corona-Vorschriften sorgten mit der 1,5 m Regel dafür, dass die erste
öffentliche Gemeinderatssitzung nach dem Lockdown in der Stadthalle
stattfand. Und die Stadthalle war auch ein zentraler Punkt der Tagesordnung vom
letzten Dienstag. Errichtet Anfang der 1980er Jahre, ist der Gebäudekomplex mit
Festhalle, Hallenbad und Restaurant in die Jahre gekommen. Wind und Wetter
nagen am Holz, Farbe blättert ab und die Flachdächer sind undicht. Für
Abdichtung, Dämmung, neue Dachbeläge und sanierte Fenster ergibt die
Kostenschätzung im Vollprogramm gut und gern 1,3 Millionen. Wohl sind für einen
ersten Bauabschnitt im aktuellen Haushalt 400 000 Euro eingestellt, aber schon
jetzt zeichnet sich ab, dass andererseits das Corona-Minus bereits im laufenden
Jahr die Millionengrenze deutlich übersteigen wird.
Dabei war der im Februar diskutierte und verabschiedete Haushalt für 2020 schon auf Kante genäht. Dass die damaligen Befürchtungen der Freien Wähler vor einer Konjunkturabschwächung so schnell Realität werden würden, konnte und wollte man sich zum Jahresanfang nicht vorstellen. So wird sich die Beilsteiner Kommunalpolitik wohl auch in Zukunft nicht aus den Fesseln der Vergangenheit befreien können: Der Erhalt unserer überdurchschnittlichen Infrastruktur kostet viel Geld und das Wünschenswerte muss weiterhin hinter dem Nötigen zurückstehen. Die Kunst wird darin bestehen, dass vor lauter Erhalten auch noch Kapazitäten für das Gestalten übrig bleiben.
Dr. Dietmar
Rupp
Freie Wählervereinigung Beilsteiner Bürgerinnen und Bürger