Wesentliche Aussagen waren schon länger bekannt. Doch jetzt wurden die aktualisierten Gesamtergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Wiederbelebung der Bottwar-Schozach-Bahn öffentlich vorgestellt. Federführend für die Landkreise Heilbronn und Ludwigsburg konnte Landrat Heuser (HN) in Neckarwestheim am letzten Dienstag rund 400 interessierte Bürger und Mandatsträger begrüßen. Im Gegensatz zu früheren Einschätzungen ergeben sich durch geänderte Kriterien brauchbare Nutzen-Kostenrelationen, so dass bei einer Realisierung beträchtliche Zuschüsse des Bundes zu erwarten sind.
In der Tat wäre eine durchgehende Bahnverbindung von Marbach nach Heilbronn auch für Beilstein eine große Bereicherung. Andererseits sollte aber bei aller Begeisterung klar sein, dass bis zur ersten Zugabfahrt noch viele Steine von den (noch nicht vorhandenen) Gleisen entfernt werden müssen. Abgesehen von Fragen des Grundwerwerbs oder technischer Probleme durchlaufen heutige Infrastrukturprojekte langwierige Planfeststellungsverfahren. Eine Zeitspanne vom Baubeschluss bis
Betriebsbeginn von 10 bis 15 Jahren dürfte realistisch sein. Und vor einem Baubeschluss sind noch weitere Untersuchungen und die alles entscheidende standardisierte Bewertung nötig.
Was Beilstein betrifft, wird es besonders in Bezug auf den angedachten innerörtlichen Trassenverlauf darauf ankommen, die Bürgerschaft rechtzeitig und umfassend für das Projekt zu gewinnen. Während für den Streckenverlauf Richtung Heilbronn zwischen den Nachbarkommunen noch erheblicher Gesprächsbedarf besteht, gibt es für einen Schienenstrang von Beilstein in Richtung Oberstenfeld schon einen Planungskorridor. In diesen Bereich fallen jedoch auch die vorgesehene Abrundung des Gewerbegebiets sowie sämtliche Anbindungen zum Raumaier. Jede Entwicklung im Raumaier ist somit auch mit der Bahn verknüpft. Nicht zuletzt hängt der angedachte Schienenlauf auch mit dem städtebaulichen Problemfall Alte Feuerwehr zusammen. Auch wenn bei allen Planungen einem eventuellen Neubau der Bahn Priorität eingeräumt wird, darf es bei der Abarbeitung dieser Themen keinen Stillstand geben.
Dietmar Rupp