Eine Woche vor Meldeschluss sind es 5 Personen, die sich um die Nachfolge von Patrick Holl bewerben. Damit ist der ganz große Ansturm ausgeblieben. Auch wer erwartet hatte, dass sich Absolventen der Verwaltungshochschule semesterweise zur Verfügung stellen, muss sich neu orientieren. Vergleiche mit der Wahl im November 2019 oder der Wahl im Jahr 2011 sind aber untauglich. Im jüngeren Fall war klar, dass der Stelleninhaber als Favorit ins Rennen geht. Vor 9 Jahren hatten Bewerber genug Zeit, um sich auf die freiwerdende Stelle vorzubereiten. Und dann sind es die aktuellen Umstände, die nicht nur die Kommunikation erschweren, sondern auch den einen oder die andere davon abhalten, eine neue Herausforderung zu suchen.
Die Rolle des Gemeinderates ist in dieser Situation nicht einfach. Letztlich ist der Gemeinderat das Hauptorgan der Stadt und dafür verantwortlich, dass die Kommune und vor allem die kommunale Verwaltung heute und auch in Zukunft ihre Aufgaben erfüllen kann. Dafür ist es notwendig, dass Bürgermeister oder Bürgermeisterin und Gemeinderat in gutem Vertrauen zusammenarbeiten.
Und wenn dies auch von etlichen Bürgern schon ausgesprochen wurde: der Gemeinderat kann sich keinen Bürgermeister suchen. Denn die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister wird von der Gesamtheit der Beilsteiner bestimmt. Auch schon deshalb kann und darf sich das Gremium nicht im Vorfeld auf einen Bewerber oder eine Bewerberin festlegen.
Wer auch immer am 14. März oder bei einer späteren Stichwahl als erster oder erste ins Ziel kommt: der Gemeinderat wird den Wechsel im Bürgermeisterbüro mit hoher Intensität begleiten.
Bis zur Amtseinführung des neuen Stadtoberhaupts trägt auch Oliver Muth als erster Stellvertreter eine große Verantwortung. Wir sind aber sicher, dass er nicht nur von der Verwaltung, sondern insbesondere auch von den Ratskolleginnen und Ratskollegen nach Kräften unterstützt wird.
Dr. Dietmar Rupp