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Respekt, Vertrauen und Geduld

In der aktuellen vierten Welle gibt es kaum öffentliche Veranstaltungen. Kommunale Dissonanzen sind daher eine willkommene Nahrung für die ausgehungerte Lokalberichterstattung. Folgt man den Berichten der Tagespresse, aber auch den gegenwärtig umlaufenden Gerüchten, dann knirscht es im Gebälk des Rathauses.

Richtig ist: Es gab und gibt in Beilstein Gesprächsbedarf. Im Mittelpunkt stehen Personalfragen, die damit zusammenhängenden Abläufe sowie die zugehörige Kommunikation. Und da hat jeder hat seine persönliche Sicht auf die Dinge. So verwundert es nicht, dass das Miteinander im Dreieck Bürgermeisterin, Verwaltung und Gemeinderat in den letzten Wochen je nach Standpunkt als gut, verbesserungsfähig oder schlecht gesehen werden konnte.

Nach etlichen Aufwallungen und vielleicht auch Missverständnissen wird in Zukunft hoffentlich wieder mehr über Sachthemen und dann auch miteinander und nicht übereinander geredet. Die Sachthemen Beilsteins unterscheiden sich im Übrigen nicht von denen der Nachbarkommunen: Für die Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung gibt es zu wenig passende Bewerber, landauf, landab werden Erzieherinnen händeringend gesucht. Wo andernorts Aufgabenbereiche der Verwaltung personell gut ausgestattet sind, muss Beilstein passen: Was es in Beilsteingibt, sind hohe Kosten zum Erhalt der Infrastruktur. Was es in Beilstein nicht gibt, sind hohe Einnahmen wie etwa durch Gewerbesteuer. Vor diesem Hintergrund müssen sowohl die Kernverwaltung als auch der personalintensive Betreuungsbereich (Kindergärten, Kinderhaus) entsprechend der Möglichkeiten ausgerichtet werden.

Dies kann gelingen und wird von den Betroffenen akzeptiert werden, wenn Gemeinderat, Verwaltungsspitze und die jeweiligen Teams gut zusammenarbeiten. Rechtzeitige, umfassende Information ist dabei die Grundlage. Vertrauen und Geduld sind die Gegenleistungen.

Und dann ist da noch die Art und Weise, wie wir alle mit Unzufriedenheit umgehen und wie man sich notfalls Gehör verschafft. Ob die Pandemie Neues verursacht oder nur Vorhandenes verschärft hat, können vielleicht die Soziologen klären.

Anonyme Schreiben, grenzwertige Social Media-Kommentare oder unbewiesene Verdächtigungen sind jedenfalls nicht hilfreich. Auch begründete Kritik muss mit Anstand und Respekt vorgetragen werden.

Keinesfalls dürfen Probleme kleingeredet oder unter den Teppich gekehrt werden. Wer dies aber dadurch lösen will, dass er nicht nur den Teppich, sondern gleich den Fußboden herausreißt, wohnt später ungemütlich.

Und wo der Bauschutt vor der Türe liegt, will niemand einziehen. Dies sollte allen klar sein, die gute Mitarbeiter für die Verwaltung und engagierte Erzieherinnen für die Kinderbetreuung suchen.

Dietmar Rupp

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