Meinung zum Thema „Infrastruktur“ umgesetzt von Elke Wißmann und Friedrich Knorr
Nr. 7: Einmal durch die Steilrutsche im Freibad
Das Freibad ist wieder geöffnet !
Das muss man gemacht haben: Einen Rutsch durch die Steilrutsche im Freibad Oberes Bottwartal ! Zugegeben eine Sache, die man strenggenommen gar nicht in Beilstein machen kann. Denn unser mit der Nachbarkommune gemeinsam betriebenes Mineralfreibad befindet sich auf Gemarkung Oberstenfeld. Das Freibad ist beliebt, viele Badegäste kommen aus der weiteren Umgebung.
Dies zeigt, dass beim Betrieb von öffentlichen Einrichtungen die Verwaltungsgrenzen keine Hemmnisse sein dürfen. Vor allem wenn es darum geht, die Angebote auch in Zukunft erhalten zu können.
Grundsätzlich ist die Infrastruktur eines der wichtigsten Themen in Beilstein. Ob Schulen, Schwimmbäder, Sportstätten, öffentlicher Nahverkehr – jeder ist in irgendeiner Weise betroffen.
Das Angebot von Einrichtungen für die sportliche Betätigung ist in Beilstein sehr groß, es wird von den Bürgern gut angenommen und intensiv genutzt.
Der Zustand der in die Jahre gekommenen Anlagen ist noch akzeptabel, entspricht aber teilweise nicht mehr den Anforderungen. In naher Zukunft sind grundlegende Sanierungen nötig um einen funktional annehmbaren Standard zu sichern. Festmachen lässt sich der Sanierungsbedarf an den Schulgebäuden, beim Hallenbad oder beispielhaft bei der Sporthalle. Hier sind zu nennen die Erneuerung der Sanitäreinrichtungen (Toiletten), der Austausch abgenutzter Spiel- und Sportgeräte, die Intensivreinigung der Kunststoffbeläge oder die Regenerationspflege der Freisportflächen. Um diese Einrichtungen in nutzbarem Zustand zu halten sind neben den Bemühungen der Hausmeister hohe Aufwendungen nötig.
Für die Schulen wurde unlängst ein Landeszuschuss von über 7 Millionen Euro zugesagt. Das ist eine gute Nachricht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Zuschuss nur wirkt, wenn Beilstein auch den Eigenanteil für die Maßnahmen aufbringen kann. Gelder, die für die Schulsanierung sehr gut angelegt sind, fehlen aber anderswo. Wenn Lasten auf mehrere Schultern verteilt werden, sind sie leichter zu tragen. Deshalb sehen wir die interkommunale Zusammenarbeit als wichtigen Ansatz, um den Standard öffentlicher Einrichtungen auch langfristig zu sichern.
Ein hervorragendes Beispiel für die die interkommunale Zusammenarbeit ist sicherlich das Mineralfreibad Oberes Bottwartal. Mit dem Saisonstart ab 1. Mai ist es auch in diesem Jahr ein ganz besonderer Anziehungspunkt auch für viele Bewohner nicht nur der umliegenden Ortschaften. Mit der Sanierung des Sanitärtrakts wurde in diesem Winter ein großer Schritt für die Zukunft gemacht. Die Anlage an sich ist sehr gut gepflegt und deshalb auch gut erhalten. Auch die Heiztechnik wurde erneuert und zukunftsfähig ausgerichtet. Die Rutschen werden regelmäßig kontrolliert und gewartet. Dennoch haben sie bereits einige Jahre Laufzeit hinter sich, sodass in den nächsten Jahren größere Reparaturen und Ersatzbeschaffungen erforderlich sein werden. Die letztjährige Kür zum beliebtesten Freibad Deutschlands war sicher nicht repräsentativ. Aber für uns muss sie ein Anreiz sein, das Bad immer im guten Zustand zu halten.
Interkommunale Zusammenarbeit hat viele weitere Facetten. Auch bei den Bauhöfen, der Feuerwehr, dem gemeindlichen Vollzugsdienst, dem Beschaffungswesen und vielem mehr kann eine weitere Bündelung der Kräfte möglich sein. Eventuell werden auch frühere Ansätze eines interkommunalen Gewerbegebietes neu belebt. Dass zusammengearbeitet werden muss, zeigen auch die Diskussion der Verkehrskonzepte und die geplante Neuausrichtung des ÖPNV. Nur dann sind bestmögliche Anbindungen sowohl Richtung Heilbronn als auch Richtung Marbach möglich.
Die Freien Wähler stehen für einen weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen. Bei einem enger werdenden finanziellen Spielraum ist dies ein Weg, um unsere gute Infrastruktur auch in Zukunft zu erhalten.