In der letzten Sitzung des bisherigen Ratsgremiums ging es nochmals um die ganze Bandbreite der
Aufgaben einer Gemeinde und zugleich zeigte sich das Spannungsfeld der Kommunalpolitik. Neben
Klassikern wie der Beschaffung eines Rasentraktors sind es in Beilstein die nicht enden wollenden
Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen bei der Infrastruktur. Man fühlt sich an griechische
Heldensagen erinnert: Kaum hat man der Hydra einen Kopf abgeschlagen, ist schon ein neuer
nachgewachsen. Ein großer Kopf mit dickem Hals wird die Sanierung des Rathauses werden. Nimmt
man seine 300 Jahre als Maßstab hat sich das zentrale Gebäude Beilsteins im Vergleich zu anderen
öffentlichen Bauten recht gut erhalten. Doch die jetzt zu behebenden Schäden an der
Fachwerkfassade werden wohl erst der Anfang umfangreicher und teurer Maßnahmen sein. Nicht
nur bei der Bauunterhaltung, bei allen Bereichen kommunalen Handelns steht in Beilstein die
Finanzierungsfrage im Vordergrund. Bei Abwägungsprozessen hatten Schule und Kinderbetreuung
bisher immer hohe Priorität. Mit Sicherheit wird das neu gewählte Gremium an dieser Linie
festhalten, aber auch erkennen, dass noch viele andere Aufgaben der Daseinsvorsorge zu erledigen
sind. Auch wer sich als Betroffener über Gebührenerhöhungen ärgert, sollte sich diesen etwas
weiteren Blick gönnen. Es wird auch in Zukunft wieder Gebührenerhöhungen geben. Was
allerdings nicht geht, ist ein Automatismus, bei dem die Verwaltung den Gemeinderat nur noch über
Erhöhungen informiert. Daher ist zu begrüßen, dass der Gemeinderat auch weiterhin nicht nur beim
Ausgeben, sondern auch beim Geldeinnehmen in der Verantwortung steht. So wie der bisherige wird
sicher auch der neue Gemeinderat dieser Verantwortung gerecht werden.

Dietmar Rupp
Freie Wählervereinigung Beilsteiner Bürgerinnen und Bürger
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