Blogbeitrag

Im Westen was Neues?

Durch die Insolvenz der Spätregenmission wird sich auch das bisherige Missionsgelände Libanon verändern. Damit dies in geordneten Bahnen erfolgen kann, hat sich der Gemeinderat in der letzten Sitzung einstimmig für ein umfassendes Engagement entschlossen. Der Erlass einer Veränderungssperre und die Aufstellung eines Bebauungsplans sind dabei die ersten notwendigen Schritte. Je nach Ausgang des Insolvenzverfahrens und abhängig von den Vorstellungen künftiger Eigentümer können jedoch auch baurechtliche Steuerungsmöglichkeiten schnell an ihre Grenzen stoßen. Dass große Immobilienunternehmen oder gewinnorientierte Projektentwickler immer auf Beilsteiner Befindlichkeiten Rücksicht nehmen, kann niemand garantieren.


Deshalb ist es richtig, dass sich die Stadt nicht nur für spätere Etappen ein Vorkaufsrecht sichert, sondern bereits zu Beginn ihr Kaufinteresse bekundet. Ob die Stadt im Bieterverfahren eine Chance hat, wird sich zeigen. Es wäre aber ein Fehler, das Geschehen nur von der Seitenlinie aus zu beobachten. Nur wer versucht, an den Ball zu kommen, kann den Spielverlauf aktiv gestalten.


Dabei könnte der Zeitpunkt nicht unpassender sein: Neben teuren Sanierungsprojekten (Stadthalle, Schulen) werden in den nächsten Jahren die Corona-bedingten Einnahmeausfälle den städtischen Haushalt extrem belasten. Aber rund um den Libanon berühren sich mehrere Themen der künftigen Stadtentwicklung. Dabei geht es nicht nur um die Aufwertung des alten Feuerwehrareals oder eine denkbare bauliche Entwicklung (Wohnen, Gewerbe). Denn vor bzw. hinter dem Glaubenshaus verlaufen auch die angedachten Trassen für eine eventuelle Stadtbahn und die noch nicht ganz vergessene Umgehungstrasse.


Wichtiger als eine künftige städtebauliche Gestaltung ist aber die aktuelle Wohnsituation im Raumaier. Hier gilt es einen harten Bruch zu verhindern und den verbliebenen Bewohnern eine zumindest mittelfristige Perspektive aufzuzeigen.


Dr. Dietmar Rupp

Freie Wählervereinigung Beilsteiner Bürgerinnen und Bürger

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